Was weiß das Darnet über mich?

Vor einigen Jahren konnten durchschnittliche Internet-Nutzerinnen und -Nutzer mit dem Begriff noch gar nichts anfangen. Doch inzwischen haben schon viele Leute etwas über das Darknet gehört. Meistens jedoch nicht als gute Nachrichten. Denn das Darknet, im Sinne der Starwars-Filme, steht so etwas für die dunkle Seite der Macht. Genauer: des Internets. Dabei ist die Sache im Grunde recht einfach. Was weiß das Darnet über mich?

Das Darknet ist kein eigenes Netzwerk, oder irgendwie unsichtbar. Es ist einfach ein Teil des Internets, das wir beinahe alle meist täglich nutzen. Doch zwei Aspekte unterscheiden das Darknet vom normalen, offenen Internet. Einmal haben dort die Server, auf die zugegriffen wird, keine der gewöhnlichen Namen wie Amazon-PUNKT-de, oder Spiegel-PUNKT-de. Sondern die Websites haben kryptische, ellenlange Namen, die sich keiner merken könnte. Dazu, hier wird es jetzt wortwörtlich dunkel, sind sie nicht herkömmlichen Suchmaschinen zugänglich. Es handelt sich damit um einen anonymen Bereich, der es den Betreibern des Darknets ermöglicht, ihre Identität zu verbergen und so auf Inhalte zuzugreifen, die im regulären Internet nicht zu finden sind.

Doch noch eine zweite Eigenschaft des Darknets ist wichtig. Die Anonymität im Darknet wird durch den Einsatz von speziellen Verschlüsselungstechniken und Anonymisierungsdiensten wie dem Tor-Netzwerk erreicht. Diese Technologien ermöglichen es den Nutzerinnen und Nutzern, ihre tatsächliche so genannte IP-Adresse zu verbergen. Dazu werden die Daten über mehrere Server geleitet, um ihre Identität zu verschleiern. Zwar könnte im Prinzip jeder auf Informationen im Darknet zugreifen, der Internet-Browser „Brave“ hat sogar den Zugang zum Darknet von Haus aus eingebaut. Doch man muss ja erst einmal die komplizierte Adresse im Darknet wissen. Zum Beispiel von einem ominösen Drogen-Händler. Oder eben auch nicht. Dazu gleich mehr.

Was weiß das Darnet über mich?

Allgemein bekannt ist inzwischen, dass im Darknet Informationen und Dienstleistungen angeboten werden, die oft illegal oder zumindest kontrovers sind. Dazu gehören beispielsweise der Handel mit Drogen, Waffen, gestohlenen Daten und gefälschten Dokumenten, Pornografie oder Kreditkartennummern samt PIN.

Es werden auch Bankdaten von Kunden dort gehandelt und es gibt Listen von Finanzinstitute die in nächster Zeit angegriffen werden sollen. So werden dort Sparkassen oder auch Voksbanken genannt.

Es gibt auch Foren und Marktplätze, auf denen illegale Aktivitäten diskutiert und durchgeführt werden. So zu sagen eBay für Verbrecher. Man kann sogar Angriffe auf Server dort bestellen, meistens bei russischen oder nordkoreanischen Hackern, mit anonymen digitalen Zahlungsmitteln. Es können aber auch Morde in Auftrag gegeben werden und die werden mit Bitcoin bezahlt. Leider sind aber auch dort viele persönliche Informationen über einen User zu finden und sogar Kreditkartendaten mit Pins.

Das Darknet wird eben nicht ausschließlich für illegale Aktivitäten genutzt.
Schätzungen, wie viel vom Darknet gesetzeswidrigen Aktivitäten dient, liegen
bei 25 bis 30%.

Es gibt nämlich auch legitime Gründe, warum Menschen das
Darknet nutzen, wie zum Beispiel den Schutz der Privatsphäre in Ländern mit
eingeschränkter Meinungsfreiheit oder den Zugriff auf zensierte Informationen. Journalistinnen und Journalisten kommunizieren über das Darknet aus Ländern wie Russland oder Irak ungefährdet mit ihren Redaktionen zuhause.

Whistleblower geben vertrauliche Informationen aus Unternehmen oder Regierungsstellen an Medien weiter. Weder ist das Darknet nur schwarz, noch das Alltags-Internet nur weiß.

Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass die Nutzung des Darknets mit
erheblichen Risiken verbunden ist. Die Anonymität kann dazu führen, dass sich
Kriminelle und Betrüger im Darknet verstecken, was zu finanziellen Verlusten
oder rechtlichen Konsequenzen für die Nutzer führen kann. Es ist daher
ratsam, falls Sie doch einmal neugierig sind, das Darknet mit äußerster
Vorsicht zu nutzen und sich bewusst zu sein, dass illegale Aktivitäten
strafrechtlich verfolgt werden können. Denn wenn am Ende Dinge aus dem Darknet
in Ihrem Alltag landen, ist es vorbei mit der Anonymität. Dann gelten wieder
die gewohnten Regeln, Gesetze und moralisch-ethischen Grenzen. Willkommen auf
der hellen Seite des Internets.