Cyberangriffe auf E-Rechnungen

Sicherheitsexperte Ralf Schmitz warnt vor neuer Gefahr!

Digitalisierung und Cyberkriminalität: Unternehmen im Visier / Cyberangriffe auf E-Rechnungen

Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen und der vermehrte Einsatz papierloser Rechnungen bieten Unternehmen Vorteile, doch sie bergen auch neue Risiken. Cyberkriminelle nutzen diese Entwicklung, um neue Angriffsmethoden zu entwickeln und sensible Daten zu kompromittieren.

Die Cyberangriffe auf E-Rechnungen werden zunehmen, davon ist Sicherheitsexperte Ralf Schmitz überzeugt. Er hat bereits jetzt bei seinen Kunden  E-Rechnungen getestet und warnt vor den Gefahren und gibt wertvolle Tipps, wie Unternehmen sich schützen können. Ab dem 1. Januar 2025 müssen alle Unternehmen und Selbstständigen in Deutschland E-Rechnungen im B2B-Bereich empfangen können.

Dies bedeutet, dass Unternehmen in der Lage sein müssen, elektronische Rechnungen in einem strukturierten Format zu verarbeiten.

Angriffsvektoren: Wie Kriminelle E-Rechnungen ins Visier nehmen

Cyberkriminelle haben verschiedene Methoden entwickelt, um E-Rechnungen zu kompromittieren. Zu den häufigsten Angriffsvektoren gehören Spoofing, Phishing und Ransomware.

Wie Spoofing bei E-Rechnungen funktioniert:

Beim Spoofing geben sich Angreifer als vertrauenswürdige Absender aus und senden gefälschte Rechnungen, die echten Dokumenten täuschend ähnlich sehen.

Spoofing bei E-Rechnungen ist eine Methode, bei der Cyberkriminelle gefälschte E-Rechnungen erstellen und versenden, die wie echte Dokumente aussehen. Ziel ist es, Empfänger zu täuschen, damit sie vertrauliche Informationen preisgeben oder Zahlungen an falsche Konten tätigen. Angreifer verwenden E-Mail-Adressen, die denen legitimer Absender ähneln.

Sie nutzen dabei oft kleine Abweichungen, die auf den ersten Blick nicht auffallen (z.B. e-rechnung@firma.com statt e–rechnung@firma.com). Außerdem enthält die E-Mails enthalten oft Logos, Signaturen und Formulierungen, die denen echter Rechnungen ähneln, weiß Ralf Schmitz zu berichten.  Dies soll den Empfänger dazu bringen, die Echtheit der Rechnung nicht infrage zu stellen.

Cyberangriffe auf E-Rechnungen

Manipulierte Anhänge / Links und Soziale Manipulation:

Die gefälschten E-Rechnungen enthalten oft auch Anhänge oder Links, die Malware enthalten oder zu Phishing-Websites führen. Diese können sensible Daten stehlen oder weitere Schadsoftware installieren. Die Angreifer nutzen soziale Manipulationstechniken, um Empfänger unter Druck zu setzen, schnell zu handeln (z.B. durch Androhung von Mahngebühren bei verspäteter Zahlung).

Ralf Schmitz empfiehlt Softwarelösungen zur Abwehr von Spoofing:

  1. Ralf Schmitz empfiehlt  SPF, DKIM und DMARC Protokolle, die helfen können die Echtheit von E-Mails zu überprüfen und Spoofing-Versuche zu erkennen. Auch Endpoint-Protection-Plattformen bieten umfassenden Schutz für Geräte im Netzwerk und können verdächtige Aktivitäten melden.
  2. Vorträge und Schulung zur Sensibilisierung der Mitarbeiter durch simulierte Phishing-Angriffe, um sie für die Erkennung von Spoofing-Versuchen zu sensibilisieren. Implementieren Sie klare Richtlinien für den Umgang mit E-Rechnungen und die Überprüfung von Absenderadressen.
  3. Verschlüsselung und Authentifizierung: Verschlüsselte E-Mail-Übertragung: Stellen Sie sicher, dass E-Rechnungen verschlüsselt übertragen werden, um Manipulationen zu verhindern. Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): Setzen Sie MFA ein, um  den Zugriff auf E-Mail-Konten und Rechnungssysteme zu schützen.

Durch die Kombination aus technischen Maßnahmen und Schulung der Mitarbeiter können Unternehmen das Risiko von Spoofing-Angriffen auf E-Rechnungen erheblich reduzieren.

Phishing-Angriffe gehen noch einen Schritt weiter: Hier werden Empfänger dazu verleitet, auf Links zu klicken oder Anhänge zu öffnen, die Schadsoftware enthalten. Ein einziger unachtsamer Klick kann ausreichen, um Malware ins System einzuschleusen und sensible Daten zu stehlen.

Ransomware-Angriffe sind besonders gefährlich. Bei dieser Methode werden die Daten des Unternehmens verschlüsselt und nur gegen Zahlung eines Lösegelds wieder freigegeben. In vielen Fällen geraten Rechnungsdaten dabei direkt ins Visier, da sie eine Schatzkammer an finanziellen Informationen darstellen. Angreifer wissen, dass Unternehmen kaum ohne Zugang zu diesen Daten arbeiten können, und nutzen diesen Umstand aus.

Beispiele aus der Praxis und Gerichtsurteile

Zahlreiche Unternehmen wurden bereits Opfer solcher Angriffe. Ein prominentes Beispiel ist ein großer deutscher Automobilzulieferer, der durch einen Ransomware-Angriff mehrere Millionen Euro Lösegeld zahlen musste. Auch Gerichtsurteile zeigen, dass Unternehmen in der Pflicht stehen, ihre Systeme zu schützen. Ein Urteil des Landgerichts München I verpflichtete ein Unternehmen, Schadensersatz an betroffene Kunden zu zahlen, nachdem deren Daten durch einen Cyberangriff kompromittiert wurden.

Schwachstellenanalyse: Wo die größten Risiken bei E-Rechnungen lauern

E-Rechnungen bieten zwar Vorteile, bergen aber auch potenzielle Schwachstellen. Häufige Sicherheitslücken sind unsichere Übertragungswege und unzureichende Authentifizierungsverfahren. Werden Rechnungen unverschlüsselt über das Internet versendet, können Cyberkriminelle die Daten leicht abfangen. Auch unsichere Zugangsdaten für Rechnungs- und Buchhaltungssysteme stellen ein Risiko dar.

Ein weiteres Problem ist die mangelnde Schulung der Mitarbeiter. Viele Angriffe erfolgen über Phishing-Mails oder gefälschte Rechnungen, die durch menschliche Fehler unbeabsichtigt ins System gelangen. Hier können selbst kleine Fehler fatale Folgen haben, wenn Mitarbeiter nicht ausreichend im Umgang mit digitalen Bedrohungen geschult sind.

Risikomanagement: Sicherheit für den gesamten Rechnungsprozess

Ein effektives Risikomanagement ist der Schlüssel, um die Rechnungsverarbeitung sicher zu gestalten. Dazu gehört in erster Linie eine sichere Übertragung aller Rechnungsdaten. Verschlüsselung ist hierbei unerlässlich, denn sie schützt die Informationen vor unberechtigtem Zugriff. Auch Multi-Faktor-Authentifizierung kann dazu beitragen, den Zugang zu Rechnungs- und Buchhaltungssystemen zu sichern und unautorisierte Zugriffe zu verhindern, sagt Sicherheitsexperte Ralf Schmitz

Zudem sollte jeder Mitarbeiter regelmäßig in der Erkennung und Abwehr von Phishing-Angriffen geschult werden. Regelmäßige Sicherheitsaudits und Software-Updates sind ebenfalls unerlässlich. Nur wer seine Prozesse und Systeme kontinuierlich überprüft, kann frühzeitig Sicherheitslücken identifizieren und gegensteuern.

Eine umfassende Sicherheitsstrategie

Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Cyberkriminelle müssen Unternehmen E-Rechnungen als kritischen Bestandteil ihrer Cybersicherheitsstrategie annehmen. Die Kombination aus technischer Absicherung und regelmäßiger Schulung der Mitarbeiter bildet das Fundament einer starken Sicherheitsstrategie. Auch wenn kein System völlig unverwundbar ist, können durch ein ganzheitliches Sicherheitskonzept Angriffsrisiken deutlich reduziert werden. Der Schutz der E-Rechnungsinfrastruktur ist ein wichtiger Faktor für die Sicherheit und Integrität eines Unternehmens.

Fazit

Sicherheitsexperte Ralf Schmitz betont, dass es entscheidend ist, die Bedrohungen zu kennen und proaktiv Maßnahmen zu ergreifen. Nur so können Unternehmen ihre E-Rechnungsprozesse sicher gestalten und sich vor den zunehmenden Cyberangriffen schützen. Sicherheitsvorträge können helfen die Mitarbeiter fit zu machen und zu schulen.

Ralf Schmitz veranschaulicht anhand konkreter Beispiele, wie Unternehmen sich wirkungsvoll gegen Cyberangriffe wappnen und die Abläufe solcher Attacken durchschauen können.

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